Als die Post noch versuchte, den Beleg nachzusenden…
Fundstück aus aus einer Internetauktion
Dieser schöne Brief ist vor einiger Zeit in der „elektronischen Bucht“ aufgetaucht – ein schon auf den ersten Blick interessantes Stück. Die Fahrzeugfabrik Eisenach (Hersteller der Dixi-Fahrzeuge, ab 1928 BMW Dixi) schrieb an den Reisenden Herrn Kohrs. Der Brief wurde am 24.10.1923 mit 5x 2 Millionen Mark frankiert, wobei alle Marken den Firmen-Perfin F.E. haben. Aufgrund der in der Hochinflationszeit häufigen Portoänderungen hat sich bei der Frankatur des Briefes einen Fehler eingeschlichen – 10 Millionen Mark waren das Porto für einen Standardbrief bis 20g (ab 20.10.1923) im Inland. Da der Brief aber nach Finnland adressiert war, hätte er zu diesem Zeitpunkt schon mit 30 Millionen frankiert sein müssen. Auch damals haben die Post-Beamten offensichtlich die Gebühren nicht genau gewusst und den Brief unbeanstandet angenommen. In Finnland am 29.10.1923 angekommen gab es dann offensichtlich ein Problem den Brief zügig zuzustellen, da der Empfäner weitergeteist war bzw. Adresse/Hotel nicht mehr stimmmten. Mehrmals wurde die Adresse geändert und der Brief bekam dabei diverse weitere Tagesstempel von unterschiedlichen Postämtern. Herrn Kohrs konnte der Brief dann letztendlich am 06.11.1923 in Jyvaskyla zugestellt werden. Eine tolle Leistung der finnischen Post ganz ohne Computer und sehr viel Ausdauer – heutzutage würde er wohr einfach zurückgehen. Schöne alte Zeiten…